Neuseeland in 3 Wochen – die Vorbereitung

Neuseeland in 3 Wochen- die Vorbereitung

Kia Ora! (Hallo)

Viele Menschen assoziieren mit Neuseeland in erster Linie wunderschöne Landschaften aus „Herr der Ringe“ oder den Hobbits, das „All Blacks“ Rugby Team oder Kiwis. Bei letzterem sollte man aber mit dem Gebrauch des Wortes in Neuseeland vorsichtig sein. So wird man für den Satz „I want to eat a Kiwi“ eher komische Blicke ernten. Warum? Nicht nur die Einheimischen selber bezeichnen sich als „Kiwis“, auch ihr Nationalsymbol ist der Kiwi. Hierbei handelt es sich aber um einen vom Aussterben bedrohten, nachtaktiven und flugunfähigen Vogel. Die Frucht hingegen wird als „Kiwi-fruit“ bezeichnet.

Doch zurück zum Thema, denn wahrscheinlich zieht es einem nicht wegen der Kiwi Früchte nach Neuseeland, sondern wegen der atemberaubenden Landschaft. Hier kann ich nur bestätigen, dass Neuseeland ein „Best Of“ der Kontinente bietet. Doch dazu später mehr. Schon vor der Reise sollte man einiges bedenken. 

Die größte Überlegungen, die sich die meisten stellen, sind wahrscheinlich:

Wie lange brauche ich für Neuseeland? Soll ich eine Insel oder beide machen und wie lange brauche ich für jede Insel?

Die Antwort ist recht einfach: Egal wie lange du einplanst, es wird für Neuseeland zu kurz sein 😉 Man sollte auf keinen Fall die Größe bzw Länge von Neuseeland unterschätzen. Die beiden Hauptinseln umfassen eine Länge von über 1.600 km. Hinzu kommt, dass es kaum Autobahnen gibt. Oft ist in Neuseeland der Weg das Ziel und auf über 100km/h kommt man eher selten. 

Beide Inseln haben wahnsinnig viel zu bieten. Ganz grob kann man sagen, dass die Nordinsel vom Klima viel gemächlicher ist. Wenn man lieber am Strand liegt oder surft, ist sie garantiert das Richtige. Wandern und Sightseeing kann man auf beiden. Allerdings ist die Südinsel wesentlich kühler. Schwimmen gehen kann man hier kaum und am Abend wird es richtig frisch. Aber wo sonst läuft man am Campingplatz Gefahr Pinguinen zu begegnen…

Unter 2 Wochen würde ich empfehlen, sich auf eine der beiden Inseln zu konzentrieren. Bei 3 Wochen oder mehr kann man beide machen, muß sich aber auch hier auf eine bestimmte Route beschränken.

Wir haben uns jedenfalls für eine 3-wöchige Rundreise im Camper entschieden und dabei jeweils ca. 10 Tage auf jeder Insel verbracht. Hier könnt ihr unseren genauen Reiseverlauf einsehen. Ich nehme vorweg, dass wir hier ca. 4.900 km zurückgelegt haben. Könnte also so manchem zu viel sein.

folgendermaßen hat unsere Route ausgesehen:

Nordinsel:

Tag 1: Auckland

Tag 2: Aufbruch Richtung Süden/ Waikite Valley Thermal Pools

Tag 3: Wai-O-Tapu Thermal Wonderland/ Huka Falls

Tag 4: Tongariro Crossing

Tag 5: Überfahrt zur Südinsel/ Ohau Point/ fahrt Richtung Kaikoura

Tag 6: Christchurch/ Oamaru

Tag 7: Moeraki Boulders / Dunedein

Tag 8: Dunedin / Otago Peninsula

Tag 9: The Catlins: Roaring Bay, Purakauni Falls, Cathedral Caves, Curio Bay

Tag 10: Milford Sound

Tag 11: Moke Lake

Tag 12: Queenstown/ Lake Wanaka/ Mount Aspiring/ Fox Glacier

Tag 13: Fox Glacier/ Franz Josef Glacier

Tag 14: Pancake Rocks / (Abel Tasman Nationalpark) / Überfahrt Nordinsel

Tag 15:  Zurück auf der Nordinsel, Fahrt nach Taupo

Tag 16:  Te Puia/ Whalarewarewa

Tag 17:  Bay Of Plenty

Tag 18 + 19:  Bay Of Plenty

Tag 20: White Island

Tag 21: Waihi Beach / (Coromandel)

Tag 22: Auckland

Auf jeden Fall sollte man in Neuseeland halbwegs flexibel bleiben. Schlechtwetter kann einem immer einen Strich durch die Rechnung machen – und wer hat schon Lust, 3 Tage auf einem verregneten Campingplatz zu bleiben. Wir hatten noch so einige andere Sehenswürdigkeiten auf der Liste, die wir aber dann bleiben lassen mussten, sei es aus wettertechnischen oder zeitlichen Gründen, so zB:

Hobbiton (Hobbingen), Whakarewarewa Redwoods, Waimangu Volcanic Valley, Orakei Korako Geothermal Park & Cave, Craters of the Moon, Wellington, Lake Pukaki, Mount Cook, Charleston Glowworm Caves, Cape Foulwind, Kahurangi National Park, Mount Taranaki/ Mount Egmont und vieles mehr.

Am besten vorher also Prioritäten festlegen, die man unbedingt sehen will! Dazu noch ein paar Lückenfüller und man hat bestimmt mehr als genug zu sehen.

Soll ich ein Mietauto nehmen und in Hotels schlafen, oder doch einen Camper mieten?

Das hängt wohl vom persönlichen Geschmack ab.

Wichtig: in Neuseeland herrscht Linksverkehr. Es empfiehlt sich also ein Fahrzeug mit Automatik zu nehmen. Da erspart man sich viel Stress. Keine Sorge, an den Linksverkehr gewöhnt man sich sehr schnell. Zwar wird man beim Abbiegen öfters die Scheibenwischer betätigen als einem lieb ist, aber es hilft es einem schon sehr, wenn man sich nicht auch noch über das entgegengesetzte Schalten Gedanken machen muss, während man durch fremde Straßen fährt.

Auto: man ist flexibler, ev. schneller unterwegs, hat weniger Spritverbrauch und spart sich dadurch Benzingeld und natürlich ist ein Auto schon vom Mieten her billiger. Natürlich hat man dafür Hotelkosten. Mit dem Auto sollte man aber auf jeden Fall das ein oder andere Hotel vorausbuchen. Campingplätze und Zelt würde ich nur bedingt empfehlen. Auf der Nordinsel mag dies noch möglich sein, aber auf der Südinsel wird es definitiv zu kalt.

Falls ihr euch jetzt überlegt, ob ihr euch mit einem Lagerfeuer wärmen sollt – Nein, in Neuseeland ist aufgrund der hohen Brandgefahr defakto nirgends offenes Feuer erlaubt. Es gibt aber fast immer öffentlich zugängliche Grills am Platz.

Camping:

Wir haben uns für einen Camper entschieden. Hier sollte darauf achten, dass man ein Dieselfahrzeug nimmt. Zwar gibt es auf Diesel eine Steuer, die beim Mieten erst am Ende hinzugerechnet wird, allerdings ist Diesel wesentlich billiger als Benzin und kommt somit insgesamt viel günstiger. Natürlich gibt es auch bei Campern viele unterschiedliche Kategorien. Wir haben uns für den sehr kleinen familiären Betrieb von Affordable Motor Home Rentals entschieden und haben für die 3 Wochen knappe 3.000 Neuseeländische Dollar bezahlt.

Auf Rankers findet man garantiert den Vermieter seines Vertrauens. Achtung: auf jeden Fall solltet ihr ein „Self Contained“ Fahrzeug nehmen. Das bedeutet, dass es zumindest über ein kleines Dixi Klo verfügt. Ausgepackt oder verwendet haben wir es nie, allerdings berechtigt es zum Abstellen des Fahrzeuges auf gekennzeichneten „wilden“ DOC (Department of Conservation) Campingplätze ohne sanitären Anlagen, die aber dafür meist an den schönsten Landschaften liegen. Camper die über keine „Self Contained“ Kennzeichnung verfügen und dennoch dort parken, können dort hohe Strafen kassieren! Die gehobene und familienfreundliche Variante sind die sogenannten Holiday Parks.

Sehr empfehlen kann ich die Seite Camper Mate und die offizielle NZ Camping‘ App. Dort sind alle Kategorien von Campingplätzen gelistet. Diese ist auch offline verfügbar. Am besten also daheim schon etwas testen. Auch bei Campingplätzen kann es sich durchaus rentieren, schon im Vorfeld einen Stellplatz zu reservieren. Oft haben wir das erst am gleichen Tag gemacht, sobald wir wussten, dass wir die Nacht dort verbringen würden.

Ebenfalls empfehlenswert sind die Camping Membership Karten (siehe Fähre).

Allgemeine Tipps:

Fähre:

Diese sollte man auf jeden Fall so weit wie möglich bei einem der beiden Betreiber (Blue Bridge oder InterIslander) im vorhinein buchen, besonders wenn man ein großes Fahrzeug hat. Gekaufte Tickets kann man auch gegen andere recht problemlos umtauschen, sofern Platz vorhanden ist.

Tipp: Wenn man eine kostenlose „Top 10 Holiday Park Membership Karte“ bei InterIslander oder eine „Kiwi Holiday Parks of New Zealand“ Karte bei BlueBridge beantragt, spart man 10% auf jede Fahrt- die auch ganz schön ins Geld geht. Zudem erhält man je nach Karte % auf diverse Attraktionen und auch natürlich auf die jeweiligen Holiday Parks (Camping Plätze).

Geld:

Bargeld zu beheben ist in Neuseeland fast unnötig. An jeder Supermarktkasse, Tankstelle, Sehenswürdigkeit, Campingplatz usw. kann man mit EC Bankomatkarte oder auch Kreditkarte bezahlen. Es schadet aber natürlich nicht ein paar Scheine eingesteckt zu haben. Vom Preisniveau ist Neuseeland etwas gehobener als in Europa.

Internet:

An den meisten Orten gibt es Wifi, entweder kostenlos oder gegen Gebühr. Am besten man kauft sich am Flughafen in Auckland eine Prepaid-Karte von Vodafone. Die kostet z.B. 20 Dollar (inkl. 500 MB) oder 30 NZ$ für 1GB und ist immer wieder aufladbar.

Allerdings gibt es erstaunlich oft überhaupt kein oder nur sehr schwaches Netz. Besonders auf der Südinsel kann man manchmal verzweifeln. Punkto Internet ist Neuseeland eher ein dritte Welt Land.

Strom:

In Neuseeland gibt es 230 Volt Wechselstrom. Hierfür braucht man einen Adapter mit dreipoligen Flachstecker, den man vor Ort in Elektro- und diversen Allzweckgeschäften erhält.

Empfehlenswerte Seiten:

https://neulandnzl.wordpress.com/ der Blog von unseren Reisebegleitern!

http://www.highlights-in-neuseeland.de/

http://www.off-the-path.com/de/2015/08/neuseeland-abenteuer/

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