Wandern in den Ötschergräben

Die Ötschergräben- Der Grand Canyon Österreichs

Heute wollen wir uns endlich einmal die Ötschergräben ansehen, die auch als der Grand Canyon Österreichs bezeichnet werden.

Zur Wanderung:

Dauer: 5 Stunden reine Gehzeit

Einkehrmöglichkeiten: Es gibt gleich 4:

  • Terzerhaus direkt beim Lift auf der Gemeindealpe
  • Halterhütte nach ca. 45min
  • Schutzhaus am Vorderötscher nach 1h45min
  • Ötscherhias nach 3h30min

Mit dem Auto fahren wir zunächst nach Mitterbach am Erlaufsee, welches ganz im Süden von Niederösterreich liegt, fast schon an der steirischen Grenze. Dort folgen wir der Beschilderung in die Seestraße zum Sessellift, der uns zur Gemeindealpe bringen soll, von wo aus unsere Wanderung startet. Direkt vor dem Sessellift gibt es einen großen Parkplatz mit ausreichend Stellplätzen. Praktischerweise gibt es dort auch noch ein sauberes WC. 9€ kostet die Berg- oder Talfahrt, 12€ wenn man  beides machen möchte. Ganz sportliche können natürlich auch zu Fuß den Berg erklimmen. Wir entscheiden uns jedoch für die Bergfahrt, da es wirklich keinen Spaß macht, neben einem Lift hoch zu schnaufen. Nebenbei gesagt gibt es hier auch noch die Möglichkeit einen Roller oder ein Mountaincart um 14€ (Kinder 8€) zu mieten und den Berg hinunter zu düsen. Es gibt dazu verschiedene Angebote zb Roller oder Mountaincart mit Bergfahrt um 21€, oder 4 Fahrten um 63€. Wir machen das jedoch nicht, schließlich wollen wir zu den Ötschergräben wandern. Beim Sessellift liegen übrigens auch noch Wanderkarten auf. 

Mit dem Sessellift fahren wir ca. 15 Minuten nach oben. Schon hier haben wir einen ersten großartigen Ausblick auf den Erlaufsee.

Wer möchte kann hier schon ins Terzerhaus einkehren um sich zu stärken und den sensationellen Ausblick zu genießen. Von der Bergstation auf der Gemeindealpe folgt man den nicht zu übersehenden, leicht geschotterten Weg, der sich zwischen zwei Holzzäunen schlängelt. Nach kurzer Zeit führt zur rechten eine Latschengasse, die über einen steilen Hang auf einen grünen Bergrücken führt. Hier einfach den rot markierten Weg folgen. Ca. eine dreiviertel Stunde geht man nun den Berg hinab- doch auch das ist anstrengender als man denkt. Schließlich erreicht man die Halterhütter, an der man sich schon erstmals stärken kann.

Hier halten wir uns rechts und gehen über einen kleinen Anstieg auf den Berg, wo man auch diese Beschilderung auf dem Foto sieht. Hier halten wir uns am Bergrücken und gehen dann den stark geneigten Kamm hinunter. Dabei passiert man ein Holztor welches die Kühe abhält.

Der Weg führt steil bergab durch den Wald, bis man ca. nach insgesamt knappen 2 Stunden zum Schutzhaus am Vorderötscher kommt. Hier kann man draußen gemütlich rasten. Wir beschließen hier auch Mittag zu essen und gönnen uns Knödel mit Linsen.

Rechts vom Schutzhaus führt ein Weg hinab über die Wiese in einen Graben. Diesen folgen wir und kommen hinunter zum schönsten Teil der Wanderung, den Ötschergräben. Hier finden sich herrliche Felsszenerien und das glasklare Wasser in den Gräben leuchtet grün. Am Weg kommt man auch am Schleierfall vorbei, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Immer wieder folgen wunderschöne Bachabschnitte im engen Tal, dessen Begehung auf teilweise sehr engen Wegen erfolgt. Allerdings ist der Weg gut befestigt und nicht schwer zu begehen. Auch Familien mit Kindern kommen uns entgegen. Für den Mirafall muß man einen kleinen Umweg von 5 Minuten machen, doch dieser lohnt sich ebenfalls. Von hier aus ist es dann noch ca. eine halbe Stunde bis zum Gasthaus Ötscherhias.

Hier kehren wir nochmal ein, bevor wir zum letzten Teil (ca. 1,5std) unserer Wanderung kommen. Vom Ötscherhias aus hat man eine wirklich schöne Aussicht auf die Ötschergräben, für die man wohl auch bezahlt. Die Preise der Getränke sind hier nämlich ganz schön gesalzen.

Direkt vom Ötscherhias führt ein steiler Weg bergauf. Wir verlassen die Ötschergräben und folgen dem Waldweg bis zu einer Straße, wo wir gleich links auf schmalem Weg zu einer Forsterstraße hinauf gehen. Ab hier geht es nun ziemlich eben weiter, bis man schließlich zum Erlaufstausee gelangt. Es geht der blauen Markierung den See entlang. Hier hatten wir eigentlich gehofft, baden gehen zu können, doch finden wir leider keinen Einstieg in den See. Wir kommen schließlich zu einer Weggabelung. Beide Wege führen zurück zum Parkplatz, jedoch ist der entlang des Sees wesentlich schöner.

Nach ca. 5 Stunden reiner Wegzeit biegen wir schließlich wieder in die Seestraße ein, die uns zum Parkplatz beim Sessellift führt. Obwohl die Wanderung die meiste Zeit eigentlich nur bergab geht, sind wir am Parkplatz angekommen richtig erschöpft. Immerhin sind es von Anfang bis Ende doch über 16km. Sandras Wanderschuhe sind inzwischen komplett im Eimer. Eine Sohle hat sich mitten in der Wanderung komplett gelöst, die zweite konnten wir gerade noch mit Gaffa und einem Haargummi zusammenhalten.

Fazit: eine wirklich sehr schöne Wanderung, für die man allerdings mindestens 6-7 Stunden einplanen sollte.

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