Toskana: Monteriggioni, San Gimignano und Pisa

Toskana: Monteriggioni, San Gimignano und Pisa

Tag 5:

Wir setzen den 5. Tag in der Toskana fort. Nach ein paar wunderschönen Tagen in der südlichen Toskana, machen wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Unterkunft  in Monteriggioni.

Monteriggioni

Als wir ankommen wird uns per Hinweisschilder angezeigt, dass der Parkplatz direkt bei der Stadt schon komplett belegt ist. Wir wollen trotzdem unser Glück versuchen und fahren hinauf: und tatsächlich ist noch ein Platz frei. 1 Stunde kostet 3€, 24h kosten 5€- ein seltsames Preissystem wie wir finden. 

Monteriggioni hat noch heute eine erhaltene Stadtmauer von etwa 2 Metern Breite und 570 m Länge mit insgesamt 14 Türmen- die bei unserer Ankunft allerdings nicht beschritten werden dürfen, da die Mitarbeiter gerade 2 Stunden Mittagspause haben. Wir gehen also durch die Stadt, sehen uns die Kirche an und….und…ähhhh, das wars eigentlich auch schon. Die Stadt ist einfach winzig klein. Die hatten wir uns etwas anders und vor allem größer vorgestellt. Eh süß, aber nach 30 Minuten ist man spätestens fertig, wenn man sich Zeit läßt. Wir beschließen auf den Mauerrundgang zu verzichten und fahren weiter. Nun macht auch die Preispolitik vom Parkplatz Sinn.

Unterkunft- Podere Casanova

Wir checken in unser 3. und letzten Unterkunft in der Toskana ein. Hier wollen wir gleich 7 Nächte bleiben. Gebucht haben wir die Unterkunft Podere Casanova auf booking.com. Das Anwesen liegt etwas abseits auf einem Hügel. Anfangs sind wir etwas enttäuscht, da unser Zimmer nicht ganz so modern ist wie die letzten (die waren aber auch Weltklasse). Trotzdem haben wir ein nettes Schlafzimmer, ein Bad und eine Küche mit anschließender großer Terrasse (nur haben die Nachbarn einen viel schöneren Ausblick). Das Wetter ist leider schlecht, doch in den nächsten Tagen wollen wir auch den Pool etc testen…

Ich nehme vorweg, dass der Pool und die Anlage herum das wirkliche Highlight dieser Unterkunft ist. Hier genießt man Ruhe pur unter schattigen Bäumen oder auf einer der zahlreichen Sonnenliegen. Nur die Gelsen machen einem auch hier etwas zu schaffen. In Summe kann man das Podere Casanova schon empfehlen, allerdings ist die Einrichtung wirklich alt. Wir sind mit einem anderen Pärchen ins Gespräch gekommen, das schon seit ca. 20 Jahren hier Urlaub macht. Sie meinen, es hätte sich seit damals kaum etwas verändert. Manche sehen das positiv… ich eher nicht.

Die Gastgeberin ist jedenfalls sehr nett und gibt uns reichlich Tipps fürs Abendessen.

Restaurants in der Nähe

Vom Ort Montelupo Fiorentino sehen wir nicht mehr viel, da schon Abend ist. Die Stadt ist jedoch erstaunlich groß. Wir wollen ohnehin nur noch essen gehen.

Antica Osteria Del Sole

In einer verkehrsberuhigten Seitengasse liegt dieses nette Lokal. Hier sitzen fast nur Italiener. Wir bestellen als Vorspeise einen Insalata Mare, also einen Meeresfrüchtesalat um 10€. Die Portion ist wahnsinnig groß um das Geld und schmeckt auch noch hervorragend. Als Hauptgang entscheide ich mich für Nudeln mit Trüffeln, die ehrlich gesagt nicht so spannend sind. Vielleicht aber auch nur im Verhältnis, da ich echt neidisch auf Sandras Rinderfilet mit Rucola und Grana bin. Es ist am Punkt, zergeht auf der Zunge und ist einfach nur genial. Als Nachspeise gönnen wir uns noch eine Crema Catalana, also eine Creme Brulé – sie wird vor deinen Augen angezündet. Der Effekt lenkt aber wohl eher von der unspannenden Nachspeise ab. In Summe aber ein sehr empfehlenswertes Restaurant.

Tag 6:

San Gimignano

Dies ist einer der Orte, den man als Toskana Urlauber wohl gesehen haben muß. In seiner Erscheinung ist San Gimignano wirklich einzigartig und wird auch als „Mittelalterliches Manhattan“ bezeichnet. Im Mittelalter versuchten die Patrizierfamilien, sich in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertreffen. So entstanden einzigartige Türme in der Stadt. San Gimignano ist eine von UNESCO ausgezeichnetes Weltkulturerbe.

Dementsprechend voll kann es hier werden. Als wir ankommen, ist der günstig gelegene Parkplatz 2 schon voll besetzt. Im 1er ist noch viel Platz, allerdings geht man von hier 10 min in die Stadt. Wir entscheiden uns für Parkplatz 3 von 4 und werden fündig. Man ist hier zumindest sofort innerhalb der Stadtmauern. Es gibt auch einen Aufzug für Leute mit Kinderwagen, so wie wir inzwischen einen haben. 

Wir suchen gleich den Weg zum Hauptplatz “Piazza del Duomo”. Hier steht, wie der Name schon sagt, der Dom des Ortes. Nebenbei aber auch noch das Rathaus und zugleich der höchste Turm der Stadt, da kein Turm höher als das Rathaus gebaut werden durfte. 

Bevor wir den Aufstieg in den höchsten Turm wagen, genehmigen wir uns noch eine Pause im “Bar le Torri” Café am Hauptplatz. Dementsprechend ist es nicht gerade billig, aber kann man schon mal machen (Cola 4€, Café 3,2€- das ist echt viel in Italien ;-).

Torre Grosso

Dieser Turm ist der höchste und gleichzeitig das Rathaus. Der Eintritt für das Museum und den Aufstieg zur Spitze sind 9€. Ein Kombiticket für den Dom und 2 weitere Museen kosten 13€.

Um die 9€ kommt man aber nicht herum, da das Museum im Erdgeschoss ist. Hier gibt es einige Fresken zu sehen…

Der Aufstieg ist eigentlich gar nicht so schlimm, wie man von außen vermuten würde. Man kommt zügig voran und hat viel Platz. Ich würde sagen, es sind 200 Stufen, so ca. 10 Stockwerke, habe aber nicht mitgezählt. Beim letzten Stock würden aber ältere Personen oder Leute mit Babys scheitern. Man muß zuerst eine steile Leiter hochsteigen, dabei auch den Kopf einziehen. Ganz oben angelangt, muß man in gebückter Haltung 1m gehen, bis man ins Freie gelangt. Zudem ist der Tum durch Glocken getrennt, die durch einen Drahtkäfig geschützt sind. Um auf die andere Seite des Turmes zu gelangen, muß man also in stark gebückter Haltung zur anderen Seite gehen (gar nicht sooo einfach, wenn man 195cm groß ist 😉

Die Aussicht ist auf jeden Fall wirklich sehr schön.

Der Dom- Collegiata Santa Maria Assunta

Dieser befindet sich direkt neben dem alten Rathaus, sprich dem Torre Grosso. Eintritt sind 4€ und die lohnen sich. Der originale Bau stammt aus dem 10. Jahrhundert und wurde im 12. Jahrhundert renoviert. Sie ist am meisten für ihre unglaublichen Wandmalereien und Gemälde bekannt. Ich lasse jetzt einfach mal die Fotos sprechen.

Der Platz „Piazza della Cisterna“, wo auch das Foltermuseum zu finden ist, gehört ebenfalls zu einer der schönsten in San Gimignano.

Aussichtspunkt:

Wir gehen in Richtung alte Burgruine hoch, weil man von hier angeblich einen sehr guten Überblick über die Stadt erhalten soll. Am Weg hinauf hat man einen sehr schönen Blick auf 2 Schwesterntürme. Von oben ist die Aussicht aber ehrlich gesagt wenig spannend. Den Weg kann man sich auch sparen. Ich nutze jedoch die Gelegenheit und lasse meine Drohne steigen, da wir in dem kleinen Park gerade ungestört sind.

Tag 7:

Heute gehen wir es gemütlicher an. Wir verbringen die erste Hälfte des Tages am Pool, schließlich soll die ganze Reise am Ende ja auch noch Urlaub sein. Am späteren Nachmittag geht es dann nach Pisa. Wir hoffen so den größten Touristenströmen zu entgehen, was uns zu unserer Freude auch gelingt.

Pisa

Von unserer Unterkunft braucht man ca. 50 Minuten nach Pisa. Unser Toskana Reiseführer empfiehlt den Parkplatz in der “Via Cammeo”. Ein wirklich ausgezeichneter Tipp, da man von hier nur 5 Minuten zum schiefen Turm geht. Parken kostet 2€/Stunde, der Parkplatz ist von 6:30-22:30 geöffnet.

Wie üblich betrachten wir die wunderschönen Gebäude zunächst einmal von außen, bevor wir sie von innen besichtigen wollen. Hier auf der grünen Wiese, dem Piazza del Miracoli steht der Dom Santa Maria Assunta, das Bapisterium und natürlich der Schiefe Turm. Daneben liegt auch noch der Camposanto, ein marmoruntermauerter Monumentalfriedhof.

Natürlich wird von mir reichlich fotografiert. Dutzende Touristen machen die obligatorischen “ich stütze den Turm mit meiner Hand oder Fuß Fotos”. Da mache ich nicht mit, sorry. Den Turm mit meiner Eistüte zu mißbrauchen, kann ich mir dann doch nicht verkneifen.

Eigentlich sollten die Sehenswürdigkeiten laut unseren Infos bis 22.00h offen haben, als wir aber um 19:00 Tickets kaufen wollen, wird uns mitgeteilt, dass wir nur noch 30min bis zur Schließung Zeit hätten. Na super, dann wohl das wichtigste im Schnelldurchlauf.

Bapisterium

Hier auf der grünen Wiese steht die größte Taufkapelle der Christlichen Welt. Im Jahre 1153 begann der Bau. Als wir hineingehen, sind gerade mal 2 weitere Personen im einzelnen Raum. Im Inneren steht ein achteckiges Taufbecken. Das Bapisterium ist recht schön, da es aber nur aus einem Raum besteht, geht es für uns auch schnell wieder weiter.

Dom Santa Maria Assunta

Die Fassade dieses wunderschönen Gebäudes wurde in der ersten Hälfte des 12 Jahrhundert errichtet. Beim Eintreten beeindruckt die hölzerne und vergoldete Kassettendecke. Im rechten Querschiff befindet sich das Grabmahl des Schutzpatrons von Pisa.

In einer eher unspannenden und nicht erwähnenswerten Pizzeria in der Altstadt essen wir noch zu Abend. Die Altstadt ist übrigens wirklich sehenswert. Auch wenn sie keine weiteren Gebäudehighlights aufzuweisen hat, ist jedoch das Stadtbild für sich sehr ansehnlich.

Am Rückweg zum Parkplatz machen wir dann noch Fotos bei Nacht.

Bei uns geht es in der Toskana weiter mit Siena und Florenz.

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