Kreta: Plakias und die schönsten Strände, Kournas-See, Réthimnon, Kourtaliotiko Schlucht

Plakias und die schönsten Strände, Kournas-See, Réthimnon, Kourtaliotiko Schlucht

Kournas-See

Bevor wir nach Plakias kommen, besuchen wir noch den See von Kournas auf unserem Weg von Chania (ca. 45min fahrt). Man könnte ihn aber auch von Plakias aus besuchen (ca. 1 Stunde Fahrt). Dieser Süßwassersee ist bekannt für seine darin lebenden Schildkröten. Dementsprechend gut besucht ist er. Leider ist unser gemietetes Auto aber so klein, dass wir Gepäck auch auf der Rückbank platzieren müssen. Dementsprechend wollen wir es nicht zu lange unbeaufsichtigt lassen, weswegen wir uns eine Fahrt mit dem Tretboot verkneifen müssen. Zumindest fahren wir ein Stück die Straße hinauf, von wo man einen sehr schönen Ausblick auf den See hat.

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Mittagessen in Argiroupolis

Wir bekommen Hunger. Zum Glück liegt das Bergdorf Argiroupolis halbwegs auf der Strecke nach Plakias bzw nur 20 Minuten von Kournas entfernt. Wenige hundert Meter davor befindet sich nämlich das Restaurant “Agis Dinamis”. Ihr fragt euch jetzt sicher, warum dieses Restaurant eine eigene Überschrift bekommt?

Leute, wenn ihr dort in der Gegend seid, geht unbedingt dort hin. Eine stimmungsvollere Taverne habe ich wohl noch nie gesehen. Die Taverne ist über 3 Terrassen angelegt. Schon beim Eintreten sieht man die eigene Forellenzucht in dem Frischwasser Becken. Weiter hinten auf dieser Ebene fließt ein Wasserfall in ein weiteres mit Forellen gefülltes Becken. Auf der obersten Ebene befindet sich ein weiterer natürlicher Wasserfall mit frischem Bergwasser. Das Ambiente ist einfach einmalig, das Plätschern so laut, dass man die Welt rundherum vergisst.

Achja, essen wollten wir auch noch. Wir bestellen natürlich Forelle. Dabei werden sie von unten aus dem Becken geholt und sofort gegrillt. So frischen Fisch haben wir noch nie gegessen. Es wird nach kg abgerechnet. Unsere beiden kosten zusammen 27€- gemessen an der Größe ein sehr fairer Preis, wie wir finden. Für die fabelhaften gefüllten Zucchiniblüten, den 2 Fischen, ein Cola, frisch gepressten Orangensaft und 2 griechischen Kaffee bezahlen wir 39€. Nachspeise und Raki gibts wie so oft gratis dazu. Einfach großartig!

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Kreta_Crete_105a_Restaurant Agis Dinamis

Plakias

Der Ort

Plakias ist ein kleiner Ferienort an der Südküste Kretas, in der Nähe vom berühmten Palmenstrand von Preveli. Dem Ort selber konnten wir ehrlich gesagt nicht allzuviel abgewinnen, handelt es sich doch um einen klassischen Touri-Ort, der zum Glück aber noch recht klein ist. Als Ausgangspunkt liegt er allerdings optimal zu den schönsten Stränden der Umgebung. 

Unsere Unterkunft liegt unserer Meinung nach am schöneren Ende des Ortes, an dem es relativ ruhig zugeht. Im Ort gibt es jedenfalls alles was man im Urlaub braucht. Jede Menge Tavernen, Supermärkte, Apotheke und „Strandshops“ liegen entlang der befahrenen Uferpromenade. Der Verkehr hält sich aber zum Glück in Grenzen.

Unterkunft

Am späteren Nachmittag treffen wir in Plakias ein und begeben uns in unsere Unterkunft am westlichsten Ende des Ortes. Wir sind extrem froh darüber, da sich direkt vor unserer Haustüre eine kleine Bucht mit Sand/Kiesstrand befindet.

Unser Apartment im Tasomanolis Studios ist zwar nicht luxuriös, doch bietet es alles was man braucht- naja, fast alles. Ein Küchenmesser oder etwas anderes als ein Buttermesser zum Brot schneiden wäre auch schön gewesen.

Von einer kleinen Terrasse geht es ins schlauchförmige Zimmer. Links und rechts stehen je eine Couch. Wo auf der einen Seite eine kleine Küchenzeile ist, befindet sich gegenüber ein Kleiderschrank. Das Bad ist geräumig. Das Schlafzimmer ist doch ziemlich klein, kaum größer als das 140cm Bett. Es verfügt über ein nur ganz kleines Fenster, dadurch bleibt es aber schön kühl.

Kreta_Crete_122b_Plakias Tasomanolis Studios

Restaurants in Plakias

Taverna Tasomanolis

Am Abend besuchen wir die hoteleigene Taverne, da sie im Vergleich zu vielen im Ort wirklich einen typisch griechischen Flair versprüht. Die Bewertungen online sind jedenfalls ziemlich gut. Das Restaurant Tasomanolis ist eigentlich ein Fisch-Restaurant. Als wir gegen 20:00h von unserem Zimmer runter kommen, ist es gesteckt voll. Wir bekommen den allerletzten Tisch ganz hinten. Da wir zu Mittag schon Fisch hatten, wollen wir etwas anderes. Wir bestellen uns als Vorspeise einen rote Rüben Aufstrich mit Walnüssen, sowie einen Oktopus in Essig und “Horta”- grüne Bergkräuter, die etwas an Mangold erinnern. Die

Vorspeisen sind schon mal wirklich lecker, wobei die roten Rüben in griechischem Joghurt eine ganz neue Kreation und Entdeckung sind. Ich bestelle mir als Hauptspeise ein Moussaka und Sandra eine Fischsuppe, die ihr wirklich gut schmeckt. Mein Moussaka ist einfach nur sensationell– das Beste, das ich in Jahren gegessen habe. Wir sind jedenfalls extrem begeistert.

Aufgrund von aufkommenden Regens, besuchen wir am 2. Abend abermals unsere Haustaverne, das Tasomanolis. Bei dem Wetter haben wir einfach keine Lust weit zu gehen, also gehts nur einen Stock hinunter.

Dieses Mal bestellen wir als Vorspeise ein Tzatziki, welches als großzügige Portion serviert wird. Wie immer gibts hier nichts daran zu meckern. Also Hauptspeise wollen wir einen frischen Fisch aus der Theke. Papa Tasomanolis fährt jeden Tag aufs Meer mit der Angel fischen. Egal was er fängt, alle Fische haben den gleichen, wenn auch doch recht hohen Preis: heute stehen ein Baracuda, Red Snapper und ein Grouper Fisch, also ein Riesenzackenbarsch zur Auswahl. Vor Ort wird er gleich gewogen und man erfährt vorher den Preis. Unser Zackenbarsch ist für 2 Personen und kostet 42€- nicht ganz billig, allerdings ist es ein Prachtexemplar. Er wird mit Beilagen nach Wahl serviert. Er ist perfekt gegrillt, das Fleisch ist butterweich, saftig und außen ist er gut gewürzt. Alles also wieder wunderbar.

Ich nehme vorweg, wir gehen sogar ein drittes Mal hier essen. Das Essen ist echt sehr lecker, den Fisch finden wir aber doch gar etwas überteuert.

Kreta_Crete_122d_Plakias Tasomanolis Studios
Taverna Christos

Eigentlich spricht uns das Gio Ma am westlichen Ende der Bucht an. Bei betrachten der Speisekarte vergeht uns aber unsere Vorfreude, da sie eigentlich keinerlei griechische Speisen anbieten. Enttäuscht gehen wir weiter und laufen fast an der Taverna Christos vorbei. Nur durch Zufall seh ich gerade noch im letzten Augenwinkel die wunderschön angelegten Terrasse unter Tamarisken mit Ausblick aufs Meer. Schon zig Male vorbeigegangen, haben wir sie weit hinten im Lokal nie bemerkt. Hier fühlen wir uns auf Anhieb wohl und die typisch griechischen Speisen servieren sie auch.

Ich nehme ein Lamb Tsigariasto und Sandra ein Chicken Lemonato. Dazu bestellen wir Okraschoten und Ratatouille. Als wir es serviert bekommen, sind wir etwas enttäuscht. Wenn das Auge wirklich mitisst, so ist ihm gerade der Appetit vergangen. Ok, so schlimm ist es auch nicht, aber von anrichten haben sie keine Ahnung. Umso erfreulicher ist es, dass sie dafür kochen können. An dem Geschmack gibt es nichts zu meckern. Als Nachspeise gönnen wir uns noch einen fantastischen Orangenkuchen.

 

Strände in der Umgebung

Plakias selber liegt an einem Sandstrand, der sich über die ganze Länge des Ortes zieht. Allerdings finden wir den wenig einladend. Viel schöner ist schon der kleinere Sandstrand, den man von unserem Zimmer aus sehen kann. Wir wollen aber die 4 Buchten in der Umgebung erkunden.

Preveli

Heute geht es zum berühmten Preveli Strand, der ca. 25 Minuten von Plakias entfernt liegt. Dort angekommen sind wir das erst 4. Auto am Parkplatz. Ein Grund könnte sein, dass bereits die ersten Wolken aufziehen.

Vom Parkplatz gelangt man über holprige Steinstufen an den Strand. Man geht schon gute 15 Minuten bergab. Von einer Plattform hat man einen herrlichen Ausblick auf die Bucht.

Eine weitere Möglichkeit den Strand zu erreichen, wäre übrigens vom Dionyssos Beach aus. Dieser liegt auf der anderen Seite der Bucht. Angeblich ist der Weg kürzer und auch bei weitem nicht so steil. Wir sind ihn aber nicht gegangen, da wir es zu spät bemerkt haben.

Unten angelangt ergattern wir gleich einen schattigen Platz unter Bäumen. Der Strand ist fast menschenleer, ein sehr guter Zeitpunkt um meine Drohne steigen zu lassen- schließlich will ich ja keinen damit stören. Leider ist es aber so windig, sodass ich den Flug abbrechen muss. Der Wind war wohl eine gewisse Ankündigung…eine Stunde später fängt es heftig zu regnen an. Eine halbe Stunde lang stellen wir uns unter. Als es etwas nachlässt, beschließen wir wieder zu unserem Auto zu gehen- an hinlegen ist im nassen Sand ohnehin nicht mehr zu denken.

Wir sind nun etwas planlos, da man im Regen einfach nicht so viel unternehmen kann in dieser Gegend. Zum Glück kommt das auch nicht sehr oft vor. Wie der Tavernenbesitzer am Strand von Preveli meine, war das auch der erste Guss in dieser Saison…und wir haben September…

 

Damnoni Beach

Der Damnoni Beach ist von Plakias mit dem Auto nur knappe 10 Minuten entfernt. Es handelt sich um einen breiten Sandstrand mit Liegestühlen, WC, Dusche, etc. Auch 2 Tavernen gibt es anschließend. In der sehr stimmungsvollen Taverna Damnoni kehren wir auch ein und gönnen uns ein Rabbit Stifado und ein Imam. Beides ist ok, aber hat jetzt auch keine Haube verdient.

 

Ammoudakia Beach

Nach diesem sehr großen Strand folgt in nur wenigen Metern Entfernung der sehr schöne Ammoudakia beach, der allerdings absolut in der Hand von FKK Badern ist. Darauf haben wir gar keine Lust. Zudem wirkt die kleine Bucht durch die vielen Sonnenschirme extrem ausgefüllt.

Kreta_Crete_195_Ammoudakia beach
Klisidi Beach

Unsere Hoffnung lag aber ohnehin auf den nächsten, den Klisidi beach. Der liegt wieder keinen Steinwurf entfernt, ist nur ca. 20 Meter lang, doch ebenfalls schon von Nudisten bevölkert. Echt ärgerlich.

Ammoudi beach

Wir gehen weiter und ärgern uns, dass wir das Auto so früh geparkt haben, das hätten wir auch fahren können. Wie gesagt ist die gesamte Strecke zwischen den Stränden nur ca. 500 Meter. Der Ammoudi beach ist der zweitgrößte hier. Zum Glück auch noch recht dünn besiedelt. Hier machen wir es uns für den Rest des Tages gemütlich. Es ist hier windarm, das Wasser ist schön, doch zu sehen gibt es nicht viel. Die Taverna ist ein ziemlicher graus, die WCs auch. Der Strand passt aber.

Triopetra

Obwohl “Triopetra” (Dreistein) von Plakias oder Preveli per Luftlinie nur einen Steinwurf entfernt liegt, dauert die Anfahrt ca. 1 Stunde. Dabei kann man den direkten Weg über eine Schotterstraße wählen (die an dieser schönen Brücke vorbei geht), oder man nimmt die Schnellstraße, die einen riesigen Bogen um den Berg macht. Nach kurzer Fahrt auf der Schotterstraße nehmen wir dann doch lieber die zweite Variante, da solche Schotterstraßen erfahrungsgemäß in Griechenland echt anstrengend werden können.

Den Kiesstrand von Triopetra finden wir ehrlich gesagt nicht sonderlich spektakulär, wären da nicht jene 3 Steine, nachdem er benannt ist. Die Felsformationen machen den Strand einen Besuch wert.

Es sei aber gesagt, dass bei unserem Besuch der Wind dermaßen stark weht, dass sich der Sand wie tausende Nadelstiche am ganzen Körper anfühlt. Während ich mich unter Schmerzen zu den Felsen kämpfe, macht es sich Sandra schon mal auf einer der etwas windgeschützten Liegen im Gras der angrenzenden Tavernen gemütlich. Jaja, so sieht unsere Arbeitsteilung aus. Wer bloggen will muss auch manchmal leiden, dafür habt ihr jetzt diese Fotos….

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Réthimnon (Rethymno)

Leider hört der Regen nicht auf. Wir werfen also unsere Strandpläne über den Haufen und fahren zur 45 Minuten entfernten Stadt Rethymno, der nach Chania (ca. 1h entfernt) angeblich zweitschönsten Stadt auf Kreta.

Hier ist es gar nicht so einfach einen Parkplatz zu finden, da die historische Altstadt für den Verkehr gesperrt ist. Schließlich parken wir ganz am Ende der Einfahrtsstraße entlang des Meeres. Auch dieser Parkplatz ist schon zum Bersten voll, wir finden aber noch eine Lücke. Die Stundenpreise sind wirklich sehr überschaubar. Als wir den Parkplatz zu Fuß in Richtung Stadt verlassen, ist er dann auch schon durch ein „Full“ Schild gesperrt.

Als wir ankommen, ist das Stadtbild aber leider grau in grau. Wir trinken gemütlich ein Bier und hoffen, dass sich der Regen verzieht- zum Glück tut er das auch nach einiger Zeit. Trotz des noch immer trüben Wetters, kann sich das Stadtbild wirklich sehen lassen, allen voran der Venezianische Hafen. Hier reiht sich eine Taverne an die nächste.

Durch die Stadt selber führen zahlreiche verwinkelte Gassen mit einer Vielzahl an Shops, Tavernen, Supermärkten, Essenständen, Fast-Food Ketten usw. Obwohl die Stadt von Touristen nur so wimmelt, hat es sein charmantes Flair behalten. Sehenswürdigkeiten wie den Platz der vier Märtyrer, die Moschee Tis Nerantzes oder der Rimondi-Brunnen sind kaum zu verfehlen.

Die Fortezza

Diese Festungsruine und Wahrzeichen Réthimnons möchte ich nochmal gesondert erwähnen. Gebaut wurde sie von Venezianern im 1573-1580 zum Schutz der neu aufkommenden Gefahr durch türkische Kanonen. Im Notfall sollte sie der gesamten Stadtbevölkerung Unterschlupf bieten. Wegen schwerer baulicher Mängel wurde sie aber schon bei der ersten Bewährungsprobe eingenommen. Aus diesem Grund wurde die Fortezza mit einer Moschee versehen. Heute ist jedoch nur wenig der ursprünglichen Bauten erhalten. Dennoch lohnt sich ein Besuch. Eintritt sind 4€.

Kourtaliotiko Gorge

Auf diese Schlucht hatte ich mich eigentlich schon sehr gefreut, doch auch heute ist es ziemlich bewölkt. Schon alleine das durchfahren der Schlucht erweist sich als sehr schön, doch wir wollen zu den Wasserfällen, die von der Straße aus nicht zu sehen sind.

Dazu parkt man am besten am kleinen Parkplatz (der erste von Plakias kommend, nach ca. 15min) in der Schlucht. Von dort sieht man schon in ca. 50 Meter Entfernung ein kleines Steinhäuschen mit einem Rundbogen. Hier geht ihr hindurch und folgt den betonierten Stufen ca. 200 Meter bergab, wo ihr an eine Abzweigung gelangt. Hier haltet ihr euch links- bei uns ist der rechte Weg ohnehin durch kleine Felsbrocken abgesperrt. Nach wenigen Metern seht ihr von oben eine kleine Kirche, an der ihr vorbeigeht. Weiter unten habt ihr dann noch eine Aussichtsplattform, von der aus ihr die Wasserfälle schon recht gut sehen könnt, es geht aber noch viel besser.

Geht zurück auf den Weg und folgt ihm, bis ihr ans Wasser gelangt. Hier solltet ihr nun Neopren- oder Wasserschuhe dabeihaben. Ihr könnt nun am Bachbett entlanggehen und durchs Wasser waten. Ihr solltet aber einen wasserdichten Rucksack mitnehmen. Je nach Jahreszeit kann der Wasserstand unterschiedlich hoch sein. Das Wasser ist übrigens saukalt. Leider kommen wir nur bis zum Wasserfall, da uns die Kletterpartie dann zu gefährlich wird. Die Höhle ist in zu weiter Ferne, bzw ist uns das Gebiet einfach zu unbekannt. Runter würden wir schon kommen, aber hoch nur noch schwer. Würde man den Weg aber weiter folgen, würde man nach ca. 1,5Std am Strand von Preveli ankommen- wir müssen abbrechen. Sehr schade, aber trotzdem hat es uns sehr gut gefallen.

 

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