Lanzarote- Inselmitte

Lanzarote - die Inselmitte

Im Abschnitt “Wissenswertes vor der Reise” von Lanzarote, sind all diese Punkte in der Karte ORANGE markiert

11. Nationalpark Timanfaya

Das 167 qkm große Lavafeld ist wohl einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten auf Lanzarote. Ganze 6 Jahre (1730-36) dauerten die Eruptionen, die nun die Landschaft formen. Höchster Punkt ist mit 510 Metern der Pico del Timanfaya (oder auch Pico del Fuego).

Wichtig: den Nationalpark kann man nicht auf eigene Faust erkunden. Jeder Fußtritt abseits der Wege, würde die empfindlichen Flechtenkulturen zerstören und weiteren Pflanzenwuchs auf Jahrhunderte verhindern. Es gibt allerdings eine geführte Bustour durch den Park- und wer wirklich rechtzeitig vorab reserviert, kann eine geführte Tour zu Fuß bekommen (dazu unten mehr).

Vom Süden (Yaiza) kommend, gelangt man zunächst an ein ebenfalls sehr beliebtes Ziel bei Touristen, den Kamelen “Echadero de los Camellos”- doch dazu später mehr, wir wollen gleich zum Park.

Man sollte nämlich relativ früh in den Nationalpark, wenn man lange Autokolonnen vermeiden will. Der Park öffnet um 9.00, um 9:15 fahren wir ein. Eintritt sind 10€ pro Person.

Der Weg ist frei, sodass wir bis zum Besucherzentrum durchfahren (eine Stunde später stehen die Autos kilometerweit an, da der kleine Parkplatz restlos überfüllt ist, man aber nur dort stehen bleiben kann). Dort parken wir ein und sichten gleich den Rundfahrentbus. Der erste ist voll, doch der nächste steht schon bereit.

Keine 10 Minuten später fahren wir los.

Die Tour

Tipp: auf der rechten Seite Platz nehmen. Fast alle wichtigen Sehenswürdigkeiten sind dort zu sehen. Die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Abwechselnd werden auf Spanisch, Englisch und Deutsch durchsagen gemacht, die ab und zu auch noch mit theatralischer Musik ausgemalt werden.

Erster Punkt ist der “Manto de la Virgen” (Mantel der Jungfrau). Etwas später fährt man durch einen Feuertunnel (Barranco de Fuego). Durch den Tunnel floss strömende Lava, bis schließlich die Decke eingestürzt ist.

Gegen Ende geht es auf den Gipfel des Montana Timanfaya, bevor es zurück zum Besucherzentrum geht.

 

Besucherzentrum “Isote de Hilario”

Vom Besucherzentrum hat man eine wunderbare Aussicht auf die umliegende Landschaft. Hier sollte man auf jeden Fall lange genug bleiben, und die kurzen Demonstrationen zur Erdhitze nicht zu verpassen.

Zunächst sammeln die Parkangestellten einen Haufen trockenen Dornlattich um ihn in einer Erdspalte zu platzieren. Schon nach ein paar Sekunden steigt Rauch auf, wenig später geht alles in Flammen hoch.

Danach geht man hinüber zu im Boden eingelassene Rohre. Ein Mitarbeiter schüttet einen Kübel Wasser hinein, der etwa 3 Sekunden später als meterhohe Dampfsäule wieder emporsteigt.

Am Ende kann man noch den Vulkangrill bestaunen. Hier strömt heiße Luft eine Felsspalte hoch. Am Grillrost garen Hähnchen und Kartoffel. Wer möchte, kann übrigens auch sein eigenes Fleisch mitbringen und dort picknicken.

12. Dromedarstation

Um 11:00h verlassen wir den Park auch schon wieder und beschließen noch die Dromedarstation zu besuchen, die sich südlich kurz vor dem Eingang des Parks befinden. Mehr als 200 Dromedare und ebenso viele Touristen drängen in Karawanen einen Aschehang hinauf und wieder hinunter.

6€ kostet der etwa 15-minütige Ritt. 5-6 Tiere werden jeweils hintereinander angebunden, jedes Tier mit je einer Person links und rechts im Sattel. Falls jemand alleine reist, wird dessen Gewicht auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Sandsack ausgeglichen.

Fazit: der Ritt ist wirklich kurz, allerdings auch unterhaltsam. Das kann man schon mal machen, wenn man noch nie auf einem Kamel geritten ist. Landschaftlich neues zu sehen bekommt man aber nicht.

13. Besucher- und Informationszentrum Mancha Blanca

Am nördlichsten Ende der Straße, die  durch den Nationalpark führt, liegt das Besucherzentrum, welches über die Entstehung der Insel, Flora und Fauna informiert. Im Filmsaal laufen auch Dokumentationen. Da diese aber 45 Minuten dauern, sehen wir sie uns nicht an.

Im Keller befindet sich noch ein Eruptionssaal, in dem ein Vulkanausbruch simuliert wird. Wenn man nicht gerade 5 Jahre alt ist, ist dieser jedoch wenig eindrucksvoll. An einem Aussichtsplatz gelangt man schließlich auch noch ins freie- der Ausblick ist aber ähnlich begeisterungsfähig wie der Eruptionssaal.

 

14. Wanderung im Nationalpark

Die Anmeldung

Für diese Wanderung muss man sich im Vorfeld anmelden, doch selbst dass ist nicht einfach. Die wenigen Plätze sind heiß begehrt. Hier könnt ihr euch anmelden. Die Tour kann man maximal 1 Monat vor Beginn der Wanderung reservieren. Haken dabei ist, dass es extrem wenige Termine gibt und diese schon nach Minuten weg sind.

Nachdem ich wochenlang überhaupt keinen freien Termin finden konnte, hatte ich den 4. Jänner im Auge, wo offenbar jene 8 Plätze Maximum noch frei waren. Am 3. Dezember um 23.00 waren die Plätze noch immer da. Um 23:20 waren plötzlich nur noch 4 da. Ich handelte schnell und buchte uns ein. Glück gehabt, 2 Plätze bekommen. Habt also echt ein Auge darauf, wenn ihr die Wanderung machen wollt. Ich meine es rentiert sich! Wichtig: es hat wenig Sinn, sich für eine spanische Tour anzumelden. Sie prüfen teilweise davor wirklich die Kenntnisse! Spricht man kein Spanisch, ist man raus.

Die Tour

Die Tour beginnt um 9:30 mit Treffpunkt in Yaiza. Von dort geht es mit dem VW Bus ca. 15 Minuten in den Park hinein. Von da an geht es zu Fuß weiter. Der Weg ist sehr einfach und leicht zu bewältigen. Allerdings ist man durchgehend 2,5 Stunden auf den Beinen.

Unsere Führerin hält aber unzählige Male an, um uns die Landschaft, Gesteine, Lavabildung und alles möglich Wissenswertes zu erklären. Eine wirklich extrem interessante Führung, bei der man die Gelegenheit und Zeit hat, näher hinzusehen. Zudem ist die Landschaft schön und unberührt. Hier kommt sonst kaum ein Mensch her. Man bekommt einen Lavatunnel zu sehen und überquert auch einen Lavasee (wenn man hochspringt, hört und spürt man den Hohlraum). Das Gebiet wird von Bauern übrigens auch zum Feigenanbau genutzt, die hier strauchähnlich wachsen.

Den Vulcanen Montana Quermada, Pedro Perico, Montana Encantada und Caldera Termesana kommt man ganz nah, sodass man wirklich einzigartige Fotos schießen kann. Diese Tour ist wirklich ein Erlebnis, das ich jedem nur ans Herz legen kann- nur die Portion Glück für die begehrten Plätze braucht man auch noch….

 

Umgebung des Timanfaya-Nationalparks

Auch wenn man den Park selber nicht begehen kann, so gibt es in der Umgebung zahlreiche Straßen und Wege zu erkunden

15. Caldera Colorada / La Bomba

Diesen Vulkan kann man in etwa einer Stunde in der Ebene umrunden. Von vorne erscheint er noch eher unspannend grün, bis er weiter hinten ins rötliche übergeht. Höhepunkt der Umwanderung (nach 15 Minuten gegen den Uhrzeigersinn) ist der große Vulkanische Brocken “Bombas Volcanicas”, auch “La Bomba” genannt, der völlig frei in der Picónwüste steht. Dieser meterhohe Rundbrocken wurde bei einer Vulkaneruption kilometerweit herausgeschleudert.

Dirkekt gegenüber befindet sich der

Lanzarote 510, Caldera Colorada

16. Vulcan El Cuervo

Leider ist dieser Vulkan nicht ganz leicht auf Google Maps zu finden, da immer sein bekannterer Namensvetter auf Teneriffa angezeigt wird. Entweder kann man in einer kleinen Wanderung direkt vom Caldera Corada hinüber gehen, oder man parkt am eigenen Parkplatz. Von dort startet diese leichte und ebene Wanderung.

Man geht etwa 15 Minuten, bis man zum eigentlichen Vulkan kommt. Dort spaziert man gegen den Uhrzeigersinn um den Vulkan herum. Schon nach kurzer Zeit kommt das größte Highlight: man kann ins Innere der Caldera gehen und ist von den Vulkanwänden umgeben, mit etwas Glück sogar ganz alleine.

Nach reichlicher Fotopause geht die Tour weiter um den Vulkan herum, auch wenn man natürlich gleich umkehren kann. Selbst wenn keine großen Highlights mehr kommen, finden wir die Wanderung um den Vulkan herum trotzdem schön und eindrucksvoll, da sich die Landschaft immer wieder abwechselt. Für die komplette Wanderung von und zum Parkplatz zurück, braucht man etwa eine Stunde.

Lanzarote 520, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 521, Vulcan El Cuervo (2)
Lanzarote 530, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 528, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 523, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 524, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 535, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 537, Vulcan El Cuervo
Lanzarote 539, Vulcan El Cuervo

17. Caldera Blanca

Die Wanderung zu und auf diesen Vulkan gehört wohl zu einer der schönsten auf Lanzarote. Oben angelangt kann man den Kraterrand umrunden.

Anfahrt: Von Süden (Yaiza) kommend, fährt man bis vor dem Ortsanfang von Mancha Blanca der Straße LZ-67 entlang. Vor der Kurve zum Ort befindet sich auf der linken Seite eine Kreuzung mit gleich mehreren Abzweigungen. Folgt dem Schotterweg mit dem Schild “Montana Caldereta”. Zwei Meter nach diesem Wegweiser seht ihr das “Parke Natural” Schild, auf dem der Vulkan schon eingezeichnet ist. Fahrt diesen Weg bis zum Ende. Dort könnt ihr euer Auto parken. Achtung: befolgt diesen Anweisungen. Ihr werdet nicht glücklich damit, wenn ihr Caldera Blanca auf Google Maps eingebt. Ihr kommt dann mit einem Geländewagen vielleicht schon in die Gegend, aber nicht zu diesem Wanderweg.

Dauer der Wanderung: 3:30- 4:00h

Schwierigkeit: Mittel

Die Wanderung

Sie beginnt am Parkplatz. Von diesem geht ihr über den Malpais (kiesel- bis faustgroße Lavasteine) bis zum kleineren Krater Montaneta Caldereta. Malpais heißt übrigens übersetzt “schlechtes Land”. Doch keine Sorge, hier kann man relativ gemütlich gehen. Festes Schuhwerk sind aber ein Muß. Nach einer halben Stunde kommt man zu einer Gabelung: Hier kann man entweder den kleinen Krater links hochgehen oder man geht weiter durch die Lava. Beide Wege führen zur Caldera Blanca. Wir gehen weiter durch die Lava bis wir an dem Caldera Blanca anstoßen. Nun gehen wir links hoch den Berg entlang. 

Nach insgesamt einer Stunde trifft man auf den Pfad, der nun rechts diagonal den Berg hinauf führt. Zwar ist er durch Steinmännchen sichtbar gemacht, trotzdem sind wir daran vorbei gelaufen, gebt also darauf acht.

oben angekommen....

Nach kurzer Zeit erreicht man den 300 Meter hohen Kraterrand. Schon von hier hat man einen großartigen Ausblick in den Krater von 1200 Meter Durchmesser- leider ist er bei uns ziemlich mit Wolken verhangen. Trotzdem machen wir eine kurze Rast und genießen die Natur.

Wir wollen den Krater umrunden und gehen im Uhrzeigersinn bergauf bis auf 458 Meter. Hier steht ein kleines Gipfelkreuz (naja, eher ein Pfahl) Von hier hat man einen großartigen Blick auf die Feuerberge bis hin zu den Klippen des Risco de Famara.

es geht wieder bergab...

Wir gehen den Kraterrand wieder hinunter. Achtung: angeblich gibt es Steinmännchen, die nach ca. 3/4 Umrundung des Kraterrandes, einen Weg nach links unten anzeigen. Wir haben die aber leider verpasst. Es müsste aber ca. hier sein, wo dieses Foto entstanden ist. In der Ebene kann man den Weg jedenfalls sehen.

Zudem hatten wir uns zuvor nicht ausreichend schlau gemacht. Wir waren der Meinung, man kann sich eh nicht vergehen…denkste.

Lanzarote 593, Caldera Blanca

Wir wandern auf jeden Fall im Inneren der Kraterwand weiter, da uns hier ein Weg offensichtlich erscheint. Allerdings ist dies eher ein Weg von jenen, die ebenfalls schon falsch gegangen sind. Der Weg ist schon möglich, aber sehr mühsam.

Falls ihr aber diesen Weg zurück wollt, dann geht so bald wie möglich auf die höchste Stelle des Kraterrandes hinauf. Wir haben das nicht so schnell gemacht und sind am Ende nur sehr schleppend weiter gekommen. Teilweise hängt man dann etwas in der Wand und kommt nicht weiter, obwohl es so aussieht, als würde ein Weg hier verlaufen.

Nach mehreren Strapazen kehren wir zum Kraterrand in 300 Meter Höhe zurück, wo wir vor einer Stunde Pause gemacht hatte. Da das Wetter schöner geworden ist, machen wir nochmals Fotos. Zumindest werden wir nach den Mühen mit einem herrlichen Ausblick belohnt.

Lanzarote 576, Caldera Blanca

Nach erneuter Pause kehren wir am gleichen Weg zurück. Dabei kommen wir auch nochmal am ersten, kleineren, Vulkankrater vorbei.

Wir haben etwas über 4 Stunden gebraucht, hatten dabei mehrere kleine Pausen und Fotostopps. Der richtige Weg ist aber sicher in 3:30 inkl. Pausen zu machen.

18. Teguise

Die im spanischen Kolonialstil erbaute ehemalige Hauptstadt liegt mitten im Inselinneren und steht seit 20 Jahren komplett unter Denkmalschutz. Während der Woche ist Teguise ein beschaulicher Ort. Ganz anders sieht es am Sonntag aus. Dann werden nämlich abertausende Touristen hierher zum Sonntagsmarkt gekarrt.

Ab 9:00h geht der Spaß los. Wir sind um 9:15 bereits vor Ort um den Touristenströmen zu entfliehen. Es gibt zahlreiche riesige Parkplätze zu denen fleißige Angestellte hereinwinken. Doch die 1,8€ kann man sich zu dieser Uhrzeit noch sparen, es gibt noch genug kostenlosen Platz in der Stadt bzw Umgebung. Um das Herz in der Stadt, dem Plaza de la Constitución mit der großen Pfarrkirche, sind schon die ersten Stände platziert. Hier wird alles mögliche angeboten, meist aber Ramsch: gravierte Gläser mit Bayern München Logo, Lederhocker mit Manchester United Logo, gefälschte Armani Taschen, billige Ray Ban Brillen. Das alles findet man hier. Zwischen all den Billigwaren ist es wirklich schwer noch echte Handarbeit zu erkennen. Auch wenn wir nicht rauchen, kaufen wir Mitbringsel bei einem Lanzeroten, der selber Zigarren rollt. Auch die ein oder andere Schmuckhändlerin dürfte noch authentisch sein und ihre angebotenen Waren wirklich selber machen.

 

Der Markt hinter der Kirche

Geht man auf den Hauptplatz hinter der Kirche sieht die Welt schon anders aus, besser gesagt noch schlimmer. Hier findet man nur noch “Made in China”. Von der Unterhose bis zur hässlichen Puppe ist hier alles zu haben; auch kulinarisch – von der Thüringer Bratwurst bis hin zum echten English Breakfast mit Baked Beans – naja, wer´s braucht im Urlaub….

Ab 10:30 kommen auch die ersten von dutzenden Reisebussen an, das Gedränge wird zunehmends schlimmer.

Es lohnt sich aber hin und wieder in die heimischen Shops hinein zu sehen. Hier kann man noch handgemachte Erzeugnisse finden, wie zB die ganz bunten Unikate in einem Schuhgeschäft, welches wir entdeckt haben. Größe 51 führten sie aber nicht 😉

 

Casa-Museo del Timple

Neben der Kirche ist auch das Casa-Museo del Timple einen Besuch wert. Eintritt sind nur 3€. Es befindet sich direkt am Hauptplatz bei der Kirche.

Hier werden neben Timples (ich wußte vorher nicht, dass es sich dabei um ein Saiteninstrument handelt) auch viele Artverwandte wie Ukulele, Sitar, türkische Sas und mehr ausgestellt. In einem der Räume wurde eine Werkstatt nachgestellt.

Zudem vermittelt das Herrenhaus einen sehr schönen Eindruck der Wohnkultur des Adels im 18 Jahrhundert. Gezeigt werden ein Salon oder auch Schlafzimmer und Küche. Auch mehrere Wasserfiltersteine kann man sehen. Man verlässt das Haus wieder durch den langen Rittersaal mit Konferenztisch.

Gegen 12:00h Mittags verlassen wir die Stadt wieder, das Gedränge ist uns einfach zu viel. Dabei entdecken wir noch eine sehr nette Krippe, die es in so vielen Städten auf Lanzarote gibt, und alle eine kleine Sehenswürdigkeit für sich sind.

19. Castillo de Santa Bárbara

Von Teguise aus kann man diese Festung in der Ferne am kahlen Kraterrücken sehen. Die Mini Ritterburg verfügt über kleine Rundtürme und sogar eine Zugbrücke. Die Geschichte der Burg geht bis ins 14. Jahrhundert zurück, die ich hier aber jetzt nicht wiedergeben möchte.  Die Ausstellung ist teils geschichtlich, teils aber mit etwas unwirklichen plakativen, comicartigen Figuren ausgestattet- wohl um sie Kindern schmackhaft zu machen. Meiner Meinung nach passen sie aber überhaupt nicht zum altertümlichen Gebäude. Zudem werden noch Ausschnitte aus alten Piratenfilmen gezeigt, die auch etwas fehl am Platz scheinen. Selbst eine erfundene Figur aus “Fluch der Karibik” kann man in einem Fenster sehen.

Wenn man in der Nähe ist, kann man die Burg schon besichtigen, muß aber nicht sein. Mir hätte sie ohne Comics und Inszenierungen besser gefallen.

20. Fundación César Manrique

Schon wieder dieser Künstler, von dem wir zuvor noch nie etwas gehört hatten. Vielleicht sind wir ja Kunstbanausen? Wahrscheinlich.

Auf Lanzarote hat er auf jeden Fall bei fast jeder Sehenswürdigkeite seine Finger im Spiel, egal ob beim Jameos del Agua, Cueva de Los Verdes, Jardin de Cactus, Mirador del Rio und vielem mehr.

Hier handelt es sich um das Wohnhaus Manriques. Die Geschichte dazu: Als er von NY zurückkam um sich in Lanzarote niederzulassen, suchte er ein Grundstück. Als er hier vorbei fuhr, sah er, dass die Spitze eines Feigenbaums ein Stück über die Lavafläche herausragte. In einer unterirdischen Höhle, einer Lavablase, hatte er Wurzeln geschlagen. Weitere vier Lavablasen lagen direkt daneben. Er suchte den Grundbesitzer, um ihn diesen Grund abzukaufen. Dieser fühlte sich geschmeichelt und schenkte ihm das wertlose Stück Land.

Manrique verband die Lavablasen und setzte sein Haus mit Atelier drauf. Heute ist nun ein wirklich beeindruckendes Anwesen zu sehen, das Mensch und Natur verbindet.  So hat man im oberen Teil großzügige Fenster mit Blick ins Lavameer. Noch schöner ist der unterirdischen Trakt mit den Lavablasen. Hier finden sich verschiedene Räume zum abkühlen, ein Pool und natürlich der besagte Feigenbaum.

21. Arrecife

Viele Urlauber verschlägt es nicht gerade in die Inselhauptstadt– auch weil sie so komplett ohne Charme sein soll. Dem können wir aber nicht so ganz zustimmen. Wenn man sich mal durch die vielen verwinkelten Gassen der Vororte gekämpft hat, kann man schon das eine oder andere nette Plätzchen entdecken. Wir parken am großen Parkplatz bei der Fischhalle auf der Insel “Isolte del Francés”. 3€ zahlt man hier pro Tag.

Direkt deneben liegt die große Lagune “Charco San Ginés”, sicherlich der schönste Ort in Arrecife. Kein Wunder, hatte den auch schon wieder einmal César Manrique gestaltet. Die große Lagune wirkt wie ein See mitten in der Stadt auf dem zahlreiche Fischerboote schwanken- ein wirklich pittoresker Anblick. Um die Lagune herum befinden sich zahlreiche Restaurants. Ein perfekter Ort um ein Glas Wein oder Bier in der Abendsonne zu genießen.

Lanzarote 708, Arrecife

Wir gehen um den See herum, an der Kirche vorbei, um die Burg ”Castillo de San Gabriel” (21a auf der Karte) zu besuchen. Leider hat sie aber schon geschlossen, sodass wir sie nur von außen bewundern können.

 

Der Umzug der Heiligen Drei Könige

Zum Glück ist aber heute der 5. Jänner- heute ziehen die Heiligen Drei Könige an der Uferstraße entlang. Wir sind pünktlich um 18:00 vor Ort, nichts passiert. 18:30, nichts passiert- zumindest wird uns die Warterei mit einem unglaublichen Sonnenuntergang versüßt…..bis endlich 19:20. Nun kommen die Wagen endlich, die 3 Tonnen an Süßigkeiten für die Kinder in die Menge werfen. OK, unter einen Umzug der Heiligen 3 Könige hatten wir uns was anderes vorgestellt. Auf einem Wagen finden wir Batman, Prinzessin Lea, Superman und andere Helden. Naja, den Kindern gefällt es. Wir finden es recht amüsant. Am Ende kommen dann tatsächlich auch noch die Heiligen 3 Könige. Wenigstens stilgerecht auf Kamelen.

 

Restaurant “La Recova”

Gar nicht so leicht am Vorabend des höchsten Feiertags (die Spanier feiern Weihnachten am 6. Jänner) einen Tisch zu bekommen. Doch es gelingt uns in der Tapas Bar “La Recova”.

Die Kellner sind furchtbar gestresst, es ist auch extrem viel los. Wir warten an der Bar auf unseren Tisch für 2. Als wir Platz nehmen, haben wir auch schon unsere Tapas gewählt, die uns in Abständen serviert (und teilweise vergessen) werden.

Die Tapas sind jedenfalls großteils lecker und das Restaurant nach unserem Geschmack mit Holzdecke und schönen Gemälden auf der Wand eingerichtet. Hier isst man wirklich lanzarotisch.

21 b. Frachtschiff Temple Hall

Ein weiterer Geheimtipp. Kaum jemand kommt zu diesem Schiff, obwohl es sehr leicht zu erreichen ist. Jedoch liegt es im Industriegebiet, sodass sich kaum ein Tourist hierher verirrt.

Unter griechischer Flagge fuhr das Frachtschiff Talemon (1953 in Schottland Temple Hall getauft) vor Lanzarote ein, bevor es 1981 vor Arrecife sank. Auf ihrer letzten Fahrt hatte sie Baumstämme gelagert. Zu ihrem heutigen Standort wurde sie von einem Thunfischfänger geschleppt, damit sie den Hafen nicht blockiert. Zu finden ist sie in Arrecifes Industriehafen Los Mármoles, bevor man auf der Küstenstraße von Arrecife nach Costa Teguise in die Siedlung Las Caletas kommt.

22. La Geria

Eine lange, schmale Straße führt durch das Weinbaugebiet von Lanzarote. Dabei sieht dieses komplett anders aus, als man es eigentlich im Sinn hätte. Links und rechts dicke, schwarze Lapillischichten, so weit das Auge reicht. Zigtausende Weinstöcke (im Dezember leider blattlos) ziehen sich die Hänge hinauf, die meisten davon sind zum Schutz von Passatwinden von halbkreisförmigen Mauern umgeben. Hier wird noch Trockenfeldbau betrieben.

Enarenado nennt sich dieser Weinbau ohne Regen: Für jeden einzelnen Rebstock wird eine trichterartige Grube in die Picónschicht gegraben, bis die Wurzeln das darunter liegende Erdreich erreichen. Die Bewässerung übernimmt dann die Picónschicht: Das poröse Lavagranulat speichert in der Nacht das Kondenswasser, welches nur nach und nach in den Boden abgegeben wird. So bleibt die Erde den ganzen Tag lang feucht, perfekt also für den Weinanbau.

Bodegas der Weinstraße

Die Bodegas sind vom Vormittag bis zum Nachmittag oder frühen Abend geöffnet. Eine Flasche kostet meist so um die 10€ zum Mitnehmen.

 

Bodegas Rubicón

Ein wirklich sehr schön angelegtes Anwesen. Vom Restaurant hat man einen teils wunderschönen Blick auf die Weingärten und umliegenden Vulkane. Den Kichererbseneintopf sowie den Salat Rubicon kann ich voll und ganz empfehlen. Der Wein ist ebenfalls sehr fein, auch wenn ich nur ein Glas probiere, da ich mit dem Auto unterwegs bin.

Auch das historische Haupthaus sollte man sich nicht entgehen lassen. Schon der Verkaufsraum ist äußerst repräsentativ. In Nebenräumen kann man u.a. auch eine alte Weinpresse bestaunen. Im Innenhof befindet sich dann auch noch ein Verkostungsraum mit Glasboden, durch den man im Keller liegende Weinflaschen sehen kann. Auf jeden Fall einen Besuch wert.

Bodega Antonio Suarez

Die Weine dieser alteingesessenen Bodega stehen im Supermärkten nicht zum Verkauf. Naja, ich meine, weil sie eigentlich auch gar nicht so gut sind. Der Weißwein ist leider maximal Mittelmaß. Als Tapas haben sie nur eine Käseplatte mit einer Sorte Käse. Dazu gibt es eine Art Zwieback Brot. Oliven bestellen wir uns extra dazu. Bei Schönwetter kann man oben sitzen, dazu ist es an unserem Tag aber leider zu stürmisch. Doch die altertümliche Weinstube gefällt uns auch ganz gut. Während unserer Verkostung sind wir ganz alleine, doch gerade als wir gehen, kommt ein ganzer Reisebus an Touristen. Wir haben trotzdem genug für heute.

 

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