Kreta: Loutro und Umgebung

Loutro und Umgebung

Schnell sind die 4 Nächte in Plakias vergangen. Nun geht es zu unserem nächsten Ziel: Loutro. Das bedeutet 3 Tage lang kein Auto, da man die Bucht nur per Schiff oder Wanderung erreicht.

Frangokastello

Am Weg dorthin bleiben wir noch bei Frangokastello stehen, um uns die Burg anzusehen. Um 10:00 sperrt sie auf, mit der Zeit nehmen sie es aber nicht so genau. Eintritt sind 2€.

Fazit: wenn man direkt vorbeifährt, kann man sich die Burg schon ansehen, sonderlich spannend ist sie aber nicht

Chora Sfakion - Fähre nach Loutro

Um 11.00h treffen wir in Chora Sfakion ein, von Einheimischen nur Sfakia genannt. Im Ort selber gibt es zahlreiche nette Tavernen und kleine Shops. Viel mehr als Loutro selber haben sie aber nicht zu bieten. Hier gibt es zwar eine Apotheke, doch hatte sie während unseres Aufenthalts nur zwischen 17:00 und 18:00h geöffnet…

Wir parken unser Auto im Fährenhafen. Kosten dafür sind günstige 3€/Tag. Ein Typ auf einem Moped fährt auf und ab und kassiert.

Boote in allen Größen fahren relativ regelmäßig nach Loutro. Die Fahrpreise schwanken so zwischen 5 und 6€. Da wir doch Gepäck haben, entscheiden wir uns für die ca. 50 Personen fassende Fähre. Die legt ganz am Ende des Hafens an und kostet 6€/Person oder 10,5€ für Hin- und Rückfahrt. Den genauen Fährenplan (der größten Gesellschaft) könnt ihr hier entnehmen: http://www.anendyk.gr/pages/en/timetable.php?lang=EN

Es fahren daneben aber auch noch andere Fähren. Zudem gibt es auch Wassertaxis und private Boote, solltet ihr wirklich mal alle verpassen. Die Fahrt nach Loutro dauert ca. 20 Minuten.

Loutro

Viel gibt es in Loutro nicht, jedoch alles, was man für einen erholsamen Urlaub braucht. Wie schon erwähnt, führen hier keine Straßen her, dementsprechend ruhig ist es- wenn man mal von den täglichen Ausflugsbooten und Fähren absieht.

In der Mitte der Bucht sowie am östlichsten (links) Ende befindet sich ein kleiner Kiesstrand mit recht großen Steinen, Badeschuhe sind also empfohlen. Das Wasser ist erfrischend und glasklar.

Es gibt 3 kleine Supermärkte mit den notwendigsten Lebensmitteln. Frisches Brot kommt allerdings erst täglich um 11:00 vom Festland.

Dafür gibt es einen ganzen Haufen an Tavernen (ich beschreibe später noch unsere liebsten). Eine reiht sich neben die andere. Ich kann vorwegnehmen, dass uns Loutro auf Kreta eigentlich am besten gefallen hat. Hier hat man Urlaub pur. Hier noch ein paar Eindrücke.

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Unterkunft

Wir haben direkt über ihre Homepage reserviert, nachdem sie auf airbnb auf unsere Anfrage nicht reagiert haben. Die Anlage liegt ziemlich in der Mitte der Bucht, wunderschön gelegen, etwas in einer hinteren Reihe aber mit unverbautem Ausblick aufs Meer. Die Zimmer sind 1A. Wunderschön gemauerte Wände (übrigens die einzige Anlage, die nicht blau/weiß ist), ein hochmodernes Zimmer, neue Küche (ohne Flaschenöffner) und mit einem traumhaften Balkon mit Aussicht. Das überdimensionale Bett ist extrem gemütlich. So gut haben wir schon lange nicht mehr geschlafen. Das Molos können wir nur wärmstens empfehlen.

Restaurants/ Tavernen

Stratis

Gleich am ersten Abend gehen wir in das auf dem 1. Rang liegenden Restaurant laut Tripadvisor. Das Stratis ist nicht ganz leicht zu finden, da es nicht direkt am Hafen liegt. Wenn man von dem mittig liegenden Stadtstrand in Loutro aufs Meer schaut, geht man die Gasse hoch, die am zweit westlichsten, also links liegt. Ok, das klingt verwirrend. Kurz gesagt, man geht hinter dem Strand hoch und hinter der Kirche liegt das “Stratis”.

Die Küche ist auf gegrilltes spezialisiert, Fisch kommt hier aus dem Tiefkühler. Wir bestellen einen Gurken- Tomatensalat, dazu Lamb-Chops und als Tagesspecial gibt es Schwein vom Spieß. Die Speisen sind sehr gut gewürzt und reichlich, da gibt es nichts zu meckern. Besonders herausragend find ich es allerdings nicht. Das Fleisch ist schon äußerst durchgegrillt. Man könnte fast sagen, dass Darth Vader seine Freude am Koch hätte, der ist nämlich garantiert wie sein Essen auf der dunklen Seite.

Beim Zahlen gibt es griechisches Joghurt mit einer Art eingelegten Weintrauben (kann mir wer sagen, was das genau ist? Die schmecken nämlich großartig)- und natürlich Unmengen an Raki, die man gar nicht trinken kann…alles zusammen um 30€. Loutro ist also wohl genauso billig wie der Rest von Kreta. Stratis ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Ob es aber auch meine #1 wird, bleibt abzuwarten.

 

Blue House Restaurant

Im Blue House Restaurant essen wir nur zu Mittag. Auch diese Taverna wird hoch gelobt.

Wir bestellen Lamb in the Casserole und einmal Stuffed Aubergine. Das Lamm ist etwas fett, dafür aber reichlich und extrem gut gewürzt. Dazu gibt es mal nicht wie in Griechenland oft üblich die Pommes, sondern frische Ofenkartoffel, die herrlich dazu passen. Die gefüllten Melanzani (Aubergine) ist im Prinzip wie ein Moussaka, nur ohne Kartoffel, schmeckt aber großartig. Die Preise sind gering (fast alle Gerichte unter 10€) und die Speisen von 1A Qualität. Was kann man sich da mehr wünschen? Antwort: einen gratis Raki oder Nachspeise- das bekommen wir nämlich zum ersten Mal während unseres Urlaubes nicht. Na gut, zu Mittag können wir das verkraften.

Restaurant “Pavlos”

Am Abend haben wir in der ersten Reihe vom Restaurant “Pavlos” reserviert. Pavlos (Paul), das kann doch nur gut sein 😉

Wir bestellen den special vegetables Salat, dazu einmal Boureki und einmal gegrillte Kalamari im Ganzen. Das Boureki ist recht gut, wobei die obere Schicht etwas zu knusprig geraten ist. Meine gegrillten Kalamari sind bestenfalls Mittelmaß. Von der Grillzeit passen sie, allerdings gibt es als Beilage keine Kartoffel oder ähnliches, sondern nur 3 Tomatenscheiben und eine halbe rote rohe Zwiebel, die meiner Meinung nach so überhaupt nicht zu Fischgerichten passt.

Ein kleiner Trost ist wenigstens, dass sie hier das von mir heißgeliebte Charma vom Fass servieren, wenn auch schon um fast freche 3,5€ für 0,33l. Wenigstens gibt es am Ende noch einen Raki und einen Pudding dazu, um uns etwas zu trösten. Ansonsten war das nicht gerade eine große Gaumenfreude. Die Aussicht auf den Hafen ist aber einfach ein Traum.

Taverna "Ilios"

Die Taverna Ilios liegt direkt am Hafen, links vom Strand. Sympathischerweise werden uns gleich mal die Gerichte in der Vitrine gezeigt, die noch verfügbar sind. Das Lokal ist gesteckt voll, dementsprechend ist einiges schon ausverkauft, da auch hier frisch gekocht wird. Wir haben Glück einen Platz direkt mit Sicht am Hafen zu ergattern.

Wir bestellen uns einen gemischten Vorspeisenteller mit Tsatsiki, Melanzanisalat und Tirokafteri, einen sehr scharfen Käseaufstrich. Das war schon mal eine gute Wahl. Als Hauptgang nimmt Sandra wie am Vorabend bei Pavlos ein Boureki, welches ihr hier aber um einiges besser schmeckt. Ich wähle Pork in Curry- klingt eigentlich überhaupt nicht griechisch, aber in der Vitrine sah es echt lecker aus. Ich kann euch sagen, dieses Gericht ist ein Traum. Das Schweinefleisch wurde offenbar stundenlang im eigenen Saft und den Gewürzen geschmort und ist dadurch butterweich. Ich habe zum Essen mein Messer nicht mal angefasst. Auf Tripadvisor ist Ilios die #2, für uns bislang aber die #1 in Loutro. In Summe zahlen wir für alles inkl. Getränke gerade mal knappe 30€. Nachspeise und 0,2l Raki gibts gratis dazu. 

Uns schmeckt es so gut, dass wir an unserem Abschlußabend gleich noch einmal hingehen.

Strände in der Nähe von Loutro

An unserem letztenTag wollen wir uns nochmal richtig etwas gönnen und mieten uns deshalb ein Boot für 75€/Tag (+ Benzingeld, was bei uns am Ende 12€ ausmacht). Dieses Boot kann man hier reservieren oder ihr fragt  einfach bei der Taverne ”Limani” (neben Pavlos)

Nach einer kurzen Einführung geht es auch schon los. Bootsführerschein braucht man anscheinend für die kleinen Motorboote nicht. Es ist mein erstes Mal, und ehrlich gesagt geht das Ding viel flotter als gedacht. Erstes Ziel ist Marmara beach. Den wollen wir erkunden, bevor die ganzen Ausflugsboote kommen (eine Fahrt kostet um die 5€). Mit dem Boot fährt man keine 20 Minuten.

Marmara Beach

Marmara ist ein wirklich wunderschöner Strand mit vielen kleinen Felshöhlen zum erkunden. Uns hat er so gut gefallen, dass wir gleich 2 erholsame Tage hier verbracht haben. Hier ein paar Eindrücke.

Auch über eine eigene Taverne verfügt der Strand. Sie ist übrigens wunderschön angelegt, mit Blick über die ganze Bucht. Noch dazu ist das Essen erstaunlich lecker. Wir essen beide Lamm, einmal aus dem Ofen mit Ofenkartoffeln und einmal nach Tsigariasto Art.

Beides ist ausgesprochen lecker. Achja, als Vorspeise nehmen wir den Avocadosalat, der hier mit Tomaten, Paprika, roten Zwiebeln und Oliven serviert wird. Ehrlich, ich hab noch nie eine so gute Avocado gegessen. Ich frage mich, ob die in Griechenland angebaut werden?

Nach einer weiteren Erholungspause wollen wir mit dem Boot noch ein paar Strände und Höhlen erkunden- zuerst schießen wir aber noch ein paar selfies. Ein paar Minuten Richtung Loutro liegt der Lykos Beach, kurz gefolgt vom Finix Beach. Beide Strände kann man übrigens auch zu Fuß erkunden, allerdings ist der Weg recht beschwerlich. Wir begutachten sie nur im vorbeifahren.

 

Wir fahren bei Loutro vorbei Richtung Sfakia, hier gibt es zunächst ein paar namenlose kleine Buchten, bis man schließlich zum Glyka Nera Beach, dem Sweet Water Beach gelang. Hier steigt immer wieder Süßwasser im Meer auf, welches sich durch kalte Strömungen bemerkbar macht.

Wir fahren weiter und treffen auf den Ilingas und den Vrissi beach, den Stadtstrand von Sfakia. So eine Bootsfahrt auf eigene Tour kann ich nur empfehlen, da man wirklich Zeit hat sich diesen wunderschönen Küstenabschnitt näher anzusehen.

Gegen 17:30 machen wir uns langsam auf den Rückweg, da dann die meisten Strände sich ohnehin schon in den Bergschatten tauchen.

Ausflüge von Plakias

Imbros Schlucht

Heute steht die Imbros Schlucht am Programm. Dazu nehmen wir um 8:30 die Fähre von Loutro nach Sfakia. Von dort fahren wir mit dem Auto zur Schlucht.

Der Eingang der Schlucht liegt beim Ort Imbros, oder eigentlich schon kurz davor. Wir lassen das Auto vor der Taverne Porofarago stehen, wo auch das Schild mit „Main Entrance“.

Im Nachhinein gesehen ist das nicht die beste Idee. Vom Meer hinauf bis Imbros fährt man 20 Minuten über Serpentinen hoch. Dann geht man die Schlucht runter, lässt sich wieder hochfahren und fährt dann selber wieder runter. Viel klüger wäre es, man parkt am Ziel in Komitádes, lässt sich hochfahren, geht die Schlucht runter und fertig. So spart man sich gut eine halbe Stunde.

Wir gehen jedenfalls beim Schild bei der Taverne los und sind nach wenigen Schritten mitten in der Schlucht. Dort steht auch schon ein Hüttchen, wo 2,5€ Eintritt zu bezahlen sind.

Der Weg ist steinig aber leicht zu gehen. Gute und feste Schuhe sollte man aber tragen. Man geht inmitten der Felswände immer stetig bergab, verlaufen kann man sich dabei auch nicht.

Nach etwas über einer halben Stunde kommt man an die ersten engeren Stellen. Hier sind kaum 2 Meter zwischen den Felswänden. Am Foto sieht man ganz oben eine Ziege, die sich nach den Blättern im Baum streckt. Ziegen laufen einem immer wieder über den Weg- übrigens nicht nur Ziegen, sondern auch andere Wanderer…

Von hier an geht es stetig interessant weiter. Man kommt nun zu den engsten Stellen der Schlucht, wo sich der Weg S-förmig weiter windet und man mit den Armen beide Seiten der Felsen berühren kann.

Kreta_Crete_248_Sfakia, Imbros Schlucht

Der Weg führt weiter die schöne Schlucht entlang, bis man nach ca. 1,5 Stunden an diesen Natursteinbogen vorbei kommt.

Kurz vor dem Ziel trifft man noch auf eine kleine Taverne, die auch Rückfahrten nach Imbros um freche 25€ anbietet. Ich entschließe mich zur schon sichtbaren Asphaltstraße weiterzugehen. Nach ziemlich genau 2 Stunden komme ich dort an.

Ich hoffe auf ein Taxi, da dies der billigste Weg nach oben sein soll, leider kommt aber keines. Schließlich nehme ich doch einen der professionellen Schlepper mit Pick-up Truck. Sein Preis sind eigentlich ebenfalls 25€, da er aber schon 2 Leute dabei hat, knöpft er mir “nur” 15 ab. Es ist 11:30, da hat man natürlich keine Lust in der Mittagssonne auf sein Taxiglück zu warten. Bei sicher 100 Wanderern am Tag müssen die ein extrem fettes Monatseinkommen haben- vl. sollte ich doch nochmal meinen Job überdenken…wie dem auch sei, die Imbos Schlucht ist auf jeden Fall ein Erlebnis!

Danach geht es zurück nach Loutro.

Kreta_Crete_257a_Sfakia, Imbros Schlucht

3 Gedanken zu „Kreta: Loutro und Umgebung

  • 17. September 2019 um 15:32
    Permalink

    Hallo und vielen Dank für die tollen Reisetipps und wunderschönen Bildern! War im letzten Jahr in der Imbros-Schlucht und bei der kleinen Taverne am Ende der Schlucht wartete ein VW-Bus, der für 5 Euro pro Person hochgefahren ist.

    • 1. Oktober 2019 um 16:54
      Permalink

      Hallo Jürg. Vielen Dank für dein Feedback. Freut mich wirklich sehr!
      Wow, der VW Bus für 5€/Person ist wirklich ein sehr guter Tipp, vielen Dank dafür!
      liebe Grüße, Paul

    • 26. September 2020 um 21:47
      Permalink

      Die Imbros Schlucht fand ich ziemlich fad.
      Mit Pausen war ich in in guten 2 Stunden unten (Auto am Main Entrance- sprich ersten Taverne stehenlassen- 5-6 Euro für Pick Up und dann von oben nach unten).
      Hatte normale Turnschuhe.
      Nicht ideal. Geht zur Not aber auch.
      P.S: die Schlucht liegt zu ca. 2/3 im Schatten…

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